Homöophatie

Die Homöopathie ist eine Arzneitherapie, die von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ihre wichtigsten Merkmale sind die gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel, die sich nach den individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten richtet, sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form.
Das Wort Homöopathie ist abgeleitet aus den griechischen Stämmen homoios = ähnlich, und pathos = Leiden, Krankheit.
In der Homöopathie gelten viele ganz eigene Regeln, die wichtigsten sind:

Die Ähnlichkeitsregel

Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Die Ähnlichkeitsregel ist das Grundprinzip der Homöopathie. Nur das homöopathische Arzneimittel kann wirken, das in einer Prüfung am Gesunden, die Symptome hervorgerufen hat, an denen der Erkrankte leidet. Kaffee kann das Mittel gegen Schlaflosigkeit sein und die Zwiebel als homöopathische Arznei zubereitet, kann einen Schnupfen heilen, bei dem die Augen tränen und jucken und ein wässriges, wundmachendes Nasensekret entsteht und man einen ständigen Niesreiz hat. Das Ähnlichkeitsprinzip wurde bereits ansatzweise in den Schriften der Ärzte Hippokrates (460-377 v.Chr.) und Paracelsus (1493-1541) beschrieben.

Die homöopathische Erstanamnese
– die Fallaufnahme

Eine homöopathische Fallaufnahme braucht Zeit. Genau müssen die aktuellen Beschwerden, die gesamte Persönlichkeit des Patienten, die früheren Krankheiten und die der Familie erfragt werden. Besonders aufschlussreich sind für den Therapeuten der Geistes- und Gemütszustand des Patienten, seine Ess-, Trink- und Schlafgewohnheiten. Ja nachdem ob es sich um eine akute oder chronische Erkrankung handelt kann die Erstanamnese von einer halben Stunde bis zu zwei Stunden und auch mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Die individuelle Mittelwahl

Keine Krankheit gleicht einer anderen, deshalb wird in jedem Krankheitsfall das geeignete homöopathische Arzneimittel individuell für den Patienten gewählt. Ausschlaggebend sind die spezifischen Symptome und die Persönlichkeitsmerkmale des Erkrankten, die in der Erstanamnese erhoben werden. In der Regel wird nur ein homöopathisches Einzelmittel zu einer Zeit genommen.
In der Klassischen Homöopathie wird das passendste Arzneimittel individuell für den Patienten auf der Basis aller seiner individuellen Symptome und Merkmale gewählt unter zu Hilfenahme von Arzneimittelbüchern und Symptomensammlungen, die durch die sehr ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung erhoben werden. In der Klassischen Homöopathie wird nur ein Einzelmittel zu einer Zeit genommen.

Die homöopathischen Arzneimittel

Die typischen homöopathischen Arzneimittel sind die Globuli. Es handelt sich dabei um kleine Milchzuckerkügelchen, die mit dem jeweiligen Wirkstoff benetzt wurden. Es gibt homöopathische Mittel aber auch in flüssiger Form, als Tabletten und eher selten als Salben oder Injektionen.
Ausgangsstoffe homöopathischer Arzneimittel können pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprungs sein. Zusätzlich gibt es Stoffe aus menschlichen oder tierischen Krankheitsprodukten. Häufig werden Arzneien verwendet in denen chemisch betrachtet kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr enthalten ist, sogenannte Hochpotenzen. Die Ausgangssubstanzen werden mit einer Trägersubstanz (Alkohol, Wasser, Laktose) verarbeitet, indem sie schrittweise verdünnt und dazwischen verschüttelt werden. Dies wird „Potenzierung“ genannt. Laut dem Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, wird durch die Verdünnung die stoffliche Menge verringert, was die Kraft der Verschlimmerung beim Patienten mindert und durch die Verschüttelung wird mechanische Energie zugeführt, was die Wirkkraft der Arznei steigert. Der Wirkmechanismus der Homöopathie ist nach wie vor ungeklärt.
Private Krankenversicherungen und mittlerweile über 100 gesetzliche Krankenversicherungen im Rahmen integrierter Versorgungsverträge übernehmen die Kosten für eine homöopathische Behandlung. Wenn Sie eine homöopathische Behandlung als Kassenleistung möchten, achten Sie bitte darauf, ob Ihre Krankenkasse an der Integrierten Versorgung Homöopathie teilnimmt. Welche Gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine homöopathische Behandlung übernehmen, erfahren Sie hier: Deutscher Zentralverein homöophatischer Ärzte.